Gendern und Invers-Gendern (Gendern 2.0)
Grammatisch maskuline Personenbezeichnungen wie Kunden sind traditionell
mehrdeutig. Sie können für Männer stehen oder generisch für alle Geschlechter.
Beim Gendern wird die Mehrdeutigkeit beseitigt durch die Festlegung, Kunden
seien stets nur Männer, und es werden neue Bezeichnungen für Alle eingeführt
(in Form von Beidnennung, Gendersternchen und ähnliches, oder Partizip).
Invers-Gendern macht es umgekehrt: Die Mehrdeutigkeit wird beseitigt durch
die Festlegung, Kunden seien stets Alle (Männer, Frauen, Nonbinäre), und es
wird eine neue Bezeichnung für nur Männer eingeführt. Das geschieht durch
eine eigene Endung für Männer, analog zur Endung -in für Frauen.
Konkret schlagen wir für Männer die Endung -on mit Plural -onnen vor.
Alternativ sähen wir für Männer auch -an mit Plural -annen als gute Wahl.
Kundinnen sind Frauen, Kundonnen sind Männer, Kunden sind Alle.
Damit ist volle Symmetrie zwischen Frauen und Männern erreicht.
Die bisher mit Kunde und Kunden verbundene männliche Vorstellung
wird durch die Existenz von Kundon und Kundonnen bald verblassen.
Für Nonbinäre kann es eine eigene Endung geben, etwa -ix mit Plural -issen.
Da Gruppen von Menschen meist gemischt sind, wird man die Pluralformen
Kundinnen, Kundonnen, Kundissen nur selten benötigen. Neutraler Plural
und häufig ist die kurze Grundform Kunden, ganz anders als beim Gendern.
Im Singular wird man Kundin, Kundon, Kundix verwenden, sobald das
Geschlecht der Person bekannt ist, und bis dahin die Grundform Kunde.